Hunde- Knigge für Hundehalter

 

Unser Umfeld wird leider immer hundefeindlicher, nicht zuletzt verursacht durch viele unaufmerksame, respektlose und ignorante Hundehalter. Auch deshalb wird die Hundehaltung durch immer mehr Verbote eingeschränkt und somit erschwert. Durch Rücksichtnahme und Verantwortungsbewusstsein können wir dazu beitragen, dass sich Hunde- und Nichthundehalter mit mehr Toleranz und Respekt begegnen.

An nachfolgenden Regeln sollten wir uns orientieren:

 

 

1. Hundekontakt an der Leine sollte vermieden werden. Zudem hat es immer einen Grund weshalb der andere Hund an der Leine ist. Diesen müssen wir respektieren und haben ihn auch nicht in Frage zu stellen (Krankheit, Läufigkeit, sozial nicht verträglich, Angst, Training usw.).

Es gibt u.a. auch Besitzer, die gerade mit ihrem Hund wichtige Sachen üben. Zum Beispiel, dass der Besitzer selbst entscheidet wann Kontakt aufgenommen werden soll. Oder der nicht verträgliche Hund soll lernen, dass der Besitzer die Situation unter Kontrolle hat. Jedes Mal, wenn ein unangeleinter Hund nun einfach angerannt kommt, wirft das dieses Mensch-Hund-Team im Training zurück!

 

Bittet uns jemand unseren Hund anzuleinen bzw. bei uns zu halten, kommen wir dieser Bitte unverzüglich und ohne „warum“ nach. Ein „Hallo-sagen“ oder „mal schnüffeln“ unter angeleinten Hunden, ist nicht „hündisch“. Ein Irrtum der immer noch fest in den Köpfen vieler Menschen verankert ist.

Nach vorheriger Absprache mit dem Besitzer können die Hunde, wenn die Umstände es erlauben, ohne Leine Kontakt aufnehmen.

 

Begegnen wir einem Hundehalter, der seinen Hund (bzw. einen seiner Hunde) an der Leine oder „frei bei Fuß“ führt, nehmen auch wir unseren Hund sofort und unaufgefordert „Bei Fuß“ oder an die Leine.

 

2. Das Spielen der Hunde an der Leine ist gefährlich und sollte grundsätzlich tabu sein! Unabhängig davon sollte jeder Hund lernen, dass angeleinte Hunde keine potentiellen Spielpartner sind. Auch hier können Sie sich mit ihrem Gegenüber absprechen und beide Hunde kontrolliert frei lassen, sofern die Umgebung dies zulässt.

 

3. Wir führen unseren Hund in Fußgängerzonen, Siedlungsgebieten, Parks, auf Friedhöfen, Sportanlagen, Zelt-und Campingplätzen, in Naturschutzgebieten und entlang befahrener Straßen immer an der Leine.

 

4. Wir lassen unseren Hund nicht durch fremde Gärten oder landwirtschaftlich genutzte Flächen laufen oder gar dort buddeln.

 

5. Das Buddeln von Löchern ist außerhalb meines privaten Grundstückes oder des Hundestrandes, generell TABU!

 

6. Wir lassen unseren Hund erst frei laufen, wenn wir ihn zuverlässig abrufen können. Während des Freilaufes behalten wir unseren Hund stets im Blick. Dazu gehört auch, den Hund an unübersichtlichen Stellen und Wegkreuzungen zu mir zu nehmen.

 

7. Wir lassen unseren Hund erst aus dem parkenden Auto aussteigen, wenn wir ihn angeleint und uns versichert haben, dass er beim Aussteigen niemand behindert.

 

8. Wir respektieren die Brut-und Setzzeit (01. April bis 15. Juli). In Niedersachsen besteht in dieser Zeit Leinenzwang!

 

9. Wir vermeiden/ verhindern unerwünschtes Jagd- und Hetzverhalten unseres Hundes und führen ihn in wildreichen Gebieten an der Leine bzw. Schleppleine. Ich achte darauf, dass mein Hund im Wald die Wege nicht verlässt. Ein jagender Hund kann nicht nur dem Wild zur Gefahr werden, sondern auch für sich selbst und Unfälle verursachen. Das Hetzen von anderen Tieren, Fahrzeugen, Joggern, Radfahrern, Skatern und Reitern ist grundsätzlich tabu.

 

10. Pferde sind Fluchttiere und sehr schreckhaft! Bei Begegnungen mit Reitern oder anderen nicht alltäglichen Dingen(z.B. Skifahrern, Rodlern etc.) rufen wir deshalb unseren Hund rechtzeitig heran und nehmen ihn an die Leine.

 

11. Ebenso achten wir darauf, dass unser Hund nicht an fremde Gegenstände pinkelt bzw. markiert. Hierzu gehören auch andere Hunde, Häuser, Zäune und Autos.

 

12. Wir führen Kotbeutel in ausreichendem Maße mit uns und entsorgen die Hinterlassenschaften unseres Hundes in Abfallbehältern.

 

13. Unser Hund sollte weder Liegewiesen, noch Kinderspielplätze oder Planschbecken betreten oder gar verunreinigen.

 

14. Wir achten stets darauf, dass unser Hund niemanden belästigt oder sich jemand durch unseren Hund bedroht fühlt. "Begrüßungen", oder das Schütteln unseres nassen Hundes in der Nähe von fremden Personen sollten wir vermeiden. Viele Menschen haben Angst oder mögen keine Hunde. Es ist hier nicht besonders hilfreich, wenn wir diesen Personen zurufen "Der tut nix". Nicht nur bei großen Hunden gilt es Rücksicht zu nehmen! Nur wir kennen unseren Hund und wissen, wann es ggf. kritisch werden könnte

 

15. Wir wissen nicht, ob unser Gegenüber Hundekontakt wünscht. Deshalb führen wir unseren Hund bei Begegnungen mit Spaziergängern, Fahrradfahrern, Joggern usw. auf deren abgewandten Seite an der Leine oder lassen ihn abliegen oder sitzen, bis die Begegnung vorüber ist.

 

16. Kein Hund sollte ohne uns an anderen Menschen vorbeilaufen. Befindet sich der Besitzer in großer Entfernung zum Hund, kann er nicht eingreifen, wenn es notwendig werden sollte. Nicht jeder Mensch mag es, wenn er beschnuppert oder gar angesprungen wird.

 

17. Unsere Rücksicht gilt besonders Begegnungen mit Kindern, Behinderten und alten Menschen. Diese sind besonders schutzlos und leicht zu ängstigen. Nicht jedes Kind ist den Umgang mit Hunden gewohnt bzw. mag Hunde. Gerade Kleinkinder begegnen Hunden oft auf Augenhöhe.

 

18. Im Beisein von Kindern lassen wir unseren Hund nie unbeaufsichtigt.

 

19. Wir respektieren auch als Fahrradfahrer, Jogger, Spaziergänger etc. den Individualabstand des Hundes, um ihn nicht zu bedrängen. Ein bedrängter Hund an der Leine hat keine Möglichkeit auszuweichen. Dies kann ein Auslöser von Aggressionen werden.

 

20. Sollte ein fremder Hund an mir hochspringen, so drehe ich mich weg und ignoriere ihn (weder ansprechen, noch anfassen oder anschauen).

 

21. In der Öffentlichkeit achte ich darauf, dass mein Hund niemanden belästigt oder einschränkt. Im Restaurant sorge ich dafür, dass mein Hund andere Gäste weder anbettelt noch anbellt oder im Weg liegt. Dass der Hund nicht vom Tisch gefüttert wird, sollte selbstverständlich sein.

 

22. Nicht jeder Hund mag es, angefasst zu werden und kaum ein Hundebesitzer mag es, wenn sein Hund von Fremden gefüttert wird. Deshalb fragen wir um Erlaubnis, bevor wir oder unser Kinder einen fremden Hund anfassen oder füttern.